Ich wurde gebeten eine Gruppe bei der Entwicklung von alternativen (künstlerischen) Protestformen zu unterstützen.
Hier sammele ich Beispiele und Links zum Thema. Ich freue mich auf Hinweise auf andere Beispiele und Ideen, um sie in den Artikel einzubauen.
The Yes Men
The Yes Men sind eine Netzkunst- und Aktivistengruppe, die Kommunikationsguerilla betreibt und mit einer Fälschung der Website der WTO bekannt wurde. Mitglieder der Gruppe geben sich als Repräsentanten internationaler Konzerne oder Institutionen aus und karikieren mit übertriebenen Forderungen auf Konferenzen deren Ziele (Überidentifikation). Sie selbst bezeichnen dies als „Identitätskorrektur“ („identity correction“). [von Wikipedia]
Ganzer Film: The Yes Men Save The World
Peng Collective
Das Peng Collective ist eine Gruppe von Künstlern, Aktivisten, Handwerkern und Wissenschaftlern in Berlin. Das Kollektiv entwickelt subversive Aktionskunst mit dem Ziel, die Zivilgesellschaft zu mutigeren Kampagnen zu bewegen. Peng infiltrierte mit falschen Identitäten mehrmals Veranstaltungen als Akt zivilen Ungehorsams. [von Wikipedia]
MODUS (AFDentskalender)
„MODUS ist ein Zusammenschluss von über 50 Menschen, die sich die Frage stellen “Was kann ich tun?”:
Aktivistinnen, Künstlerinnen, Journalistinnen, Designerinnen, Juristinnen, Musikerinnen, Lehrerinnen, Autorinnen, Gastronominnen, Fotografinnen, Theaterregisseure und -regisseurinnen, Filmschaffende und viele mehr.
Uns vereint der Wunsch unsere Kernkompetenzen sinnvoll einzusetzen im Kampf gegen den aktuellen Rechtsruck.
Wir wollen kreativ, solidarisch und unbequem sein. Mit Euch. Mit Uns. Aus der Bewegung heraus.“ [von modus.ist]
Guerilla Girls
Die Guerrilla Girls ist eine ursprünglich anonym operierende feministische Künstlerinnengruppe aus New York, deren Ziel es ist Sexismus und Rassismus in der Kunstwelt zu bekämpfen. In der Öffentlichkeit werden z. T. Gorillamasken getragen, um den Fokus auf ihr Handeln und Schaffen zu richten, nicht auf ihre Person als Individuen. [von Wikipedia]
Zentrum für Politische Schönheit
Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) ist ein Zusammenschluss von etwa 70[1] Aktionskünstlern und Kreativen unter der Leitung des Philosophen und Aktionskünstlers Philipp Ruch. (…)
Die Mitglieder sehen ihre Gruppe als eine Denkfabrik, die Menschenrechte mit Aktionskunst verbinden soll. Ziel sei es, durch künstlerische Interventionen („Bewusstmachung“) auf „humanitäre Themen“ und den „Schutz von Menschenleben“ aufmerksam zu machen.[3] Genozide, Flüchtlingsbewegungen und politische Untätigkeit sind die bevorzugten Themen des ZPS. Wiedererkennungsmerkmal der Künstler sind mit Kohle geschwärzte Gesichter; die Asche soll als mahnendes Symbol an untergegangene Hochkulturen erinnern. [von Wikipedia]
Beitrag von Arte Tracks.
KAJUTO
KAmpagnen von JUgendlichen für TOleranz
„Die Idee hinter KAJUTO
KAJUTO sind von Jugendlichen selbst entwickelte Medienkampagnen für mehr Toleranz. Ziel ist es, Menschen toleranter und Jugendliche medienkompetenter zu machen. Bei KAJUTO wird ein Ansatz gewählt, der von den eigenen Vorurteilen gegenüber anderen ausgeht.
Eckdaten der Projektreihe
Das Projekt wird in Bayern zunächst in kleinen Gruppen mit regionaler Öffentlichkeit erarbeitet, wird überregional ausgebaut und endet mit einer bayernweiten öffentlichen Kampagne. KAJUTO wird von Medienpädagoginnen und -pädagogen des JFF sowie Werbefachleuten begleitet. Zielgruppe des Projekts sind Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, besonders aus bildungsbenachteiligten Milieus und aus strukturschwachen Gebieten. Die Kampagne ist für eine breite Öffentlichkeit gedacht und findet hauptsächlich im öffentlichen Raum und im Internet statt. Der Kampagnenflyer bietet weitere Infos rund um KAJUTO und steht zum Download bereit.“ [von kajuto.de]
Publikums Lightpaintings
Eine selbst entwickelte alternative Protestform stellt der Einsatz von Lightpainting in Kampagnen, wie z.B. bei der #wehretdenanfängen Demonstration in München, dar. Dabei handelt es sich um eine Art (nicht spontanen) Flashmob, den ich als Publikums Lightpainting (engl. Audience Light Painting) bezeichne. Die Leute malen während einer Langzeitbelichtung mit ihren Handys. So können auf Versammlungen oder Demonstrationen mit Einsatz von wenigen Mitteln und in kurzer Zeit (5-15 Minuten) mächtige Symbole mit großer emotionaler Wirkung entstehen. Aufgrund der ungewöhnlichen Ästhetik sind Publikums Lightpaintings für die Medien interessant. So fand sich am Tag nach der Demonstration das Bild in allen vier großen Münchner Tageszeitungen.
Die Bilder kann man direkt auf der Veranstaltung präsentieren und dabei auffordern sie unter Nutzung eines Hashtags gleich in social Media zu verbreiten um die Chancen für eine virale Verbreitung zu erhöhen. So gingen #rp15lights und #wehretdenanfängen auf Twitter trending.
Video über #wehretdenanfängen:
Video über #lights4europe:
Weitere Beispiele finden sich unter den Hashtags #lightpainting4change und #lightpainting4peace auf Instagram.
Sie kennen weitere Beispiele? Gerne kommentieren oder mir schicken!