2012 haben wir Local Beatz in der Freizeitstätte KistE durchgeführt. Die Jungs und Mädels der KistE haben Töne aufgenommen, diese zu einem Beat verarbeitet, dazu zum Thema „Hasenbergl“ (dem Stadtviertel) getextet und gerapped. Das Projekt lief insgesamt sehr positiv aber wir hatten beim ersten Durchlauf drei Probleme identifiziert:
- Das Beschneiden der aufgenommenen Töne ist relativ nervig und langwierig, weswegen wir als Pädagogen es übernommen haben.
- Es konnte an vielen Stellen im Haus getextet werden, es konnten aber immer nur wenige im Studio am Beat arbeiten oder aufnehmen.
- Zwar hatten ein paar Mädels getextet aber keines wollte rappen. Insgesamt war es schwierig Mädchen zur Mitarbeit zu motivieren.
Bei der Weiterentwicklung des Projektes unter dem Namen „HeimatBeatz“ haben wir uns diesen drei Problemen angenommen:
- Durch die Nutzung der iMaschine auf iPads konnten wir die Teilnehmer stärker involvieren. Sie konnten die Töne nicht nur mit der App aufnehmen. Die Töne waren auch gleich geschnitten und es konnten dezentral und selbstständig erste Beat Versionen gleich auf dem iPad erstellt werden. Diese Ideen konnten dann einfach auf die große Maschine im Musikstudio überspielt und dort weiter bearbeitet werden.
- Wir haben diesmal ein zweites kleines Studio eingerichtet. Durch den zweiten Raum konnten zwei Gruppen (bei uns Jungs und Mädchen) ungestört voneinander am Beat arbeiten und aufnehmen.
- Mit Ebow X (Ebru Düzgün) war eine junge türkische Rapperin bei dem Projekt dabei, was mehr Mädchen zur Teilnahme motivierte und die das Projekt im Gegenzug stark voran trieben. Beim Girls Action Day traten sie live mit Ebow auf und performten einen Teil des Liedes.
Der Workshop war wie beim ersten mal modular aufgebaut. Jugendliche konnten nur an einzelnen Projektteilen teilnehmen ohne durch ihr fehlen bei den anderen das Projekt insgesamt zu gefährden. Der modulare Aufbau zeigt sich auch wieder an den Texten. Bei diesen gaben wir nur vor dass jede Strophe mit „Heimat“ beginnen sollte. Somit passen die sehr unterschiedlichen Texte thematisch gut zusammen.
Eine ausführliche Projektbeschreibung findet sich auf Kooperationsprojekte-Muc. Ich habe das Projekt Local Beats und mögliche Variationen im Medienpädagogik-Praxis Handbuch beschreiben. Der Artikel findet sich auch online. Das Video gibt es auf Youtube. Die verschiedenen Versionen des Liedes kann man auf der Soundcloud anhören oder herunterladen.
HeimatBeatz wurde konzeptioniert und durchgeführt von Nik Graf (Nik leClap), Ebru Düzgün (Ebow) und mir (Tausend Medien). Unser Dank gilt den Besucher und Angestellten der KistE, Tobias Helmlinger, der die erste Durchführung des Projektes begleitet hat sowie den Mediengeldern der Stadt München, die das Projekt finanziell unterstützt haben.
2 Gedanken zu „HeimatBeatz: Hip-Hop-Song aus Stadtteil-Geräuschen reloaded“